Ökologisch Bauen – warum ist das Thema überhaupt so wichtig?
Für den Bau eines Gebäudes werden viele Ressourcen und eine große Menge Energie verbraucht. Ökologisch bauen bedeutet, diesen Verbrauch von Ressourcen und Energie im Rahmen eines Bauvorhabens, wie etwa auch dem Dachausbau, möglichst gering zu halten, auch im fortlaufenden Bewohnen.
Dabei sind auch andere Einflussfaktoren zu berücksichtigen – beispielsweise der Transport der Baumaterialien, die Nachnutzung der verwendeten Materialien bei einem Rückbau oder die Schonung von Lebensraum durch flächensparendes Bauen und Wohnen. Zu Letzterem trägt beispielsweise auch der Ausbau des Dachgeschosses bei.
Die Herstellung von Baumaterialien, der Transport der Baustoffe zur Baustelle und die Verarbeitung vor Ort sind enorm energieintensiv. Hinzu kommt, dass während des gesamten Lebenszyklus des Gebäudes ebenfalls eine Menge Energie benötigt wird. Gebäude werden durchschnittlich 50 bis 100 Jahre lang genutzt, bevor ein Abriss in Frage kommt. Doch selbst dann stellt sich die Frage, welche Baumaterialien weiterverwendet und recycelt werden können oder welche Stoffe aufwendig entsorgt werden müssen.
Das Thema Nachhaltigkeit in der Baubranche berührt alle Bereiche des Produktlebenszyklus:
- Energiebedarf zur Herstellung der Baustoffe und der Weiterverarbeitung
- Energie- und Ressourcenbedarf während der Nutzung des Gebäudes
- Möglichkeiten des Rückbaus und der Verwertung der Rohstoffe
11 Tipps zum nachhaltigen Bauen
Tipp 1: Nachhaltiges Bauen beginnt bei der Ausrichtung des Hauses
Die Planung der Energieeffizienz beginnt schon bei der Ausrichtung des Hauses. Die Energie der Sonne können Sie sinnvoll als natürliche Licht- und Wärmequelle nutzen. Ideal ist eine Nord-Süd-Ausrichtung.
Sehen Sie daher großzügige Fensterfronten nach Süden vor, um den Heizwärmebedarf zu reduzieren. Da an der Nordseite der Immobilie der Lichteinfall am geringsten ist, sollten hier nur kleine Fensterflächen eingeplant werden. Fensterflächen haben schlechtere Wärmedämmungswerte als Mauerwerk, sodass Sie den Wärmeverlust auf der Nordseite auf ein Minimum reduzieren.
Bei der Ausrichtung zur Sonne sollten Sie außerdem über eine Solaranlage auf dem Dach nachdenken. Die aus Photovoltaik gewonnene Energie kann in das öffentliche Netz eingespeist und/oder für den Eigenverbrauch aufgewendet werden. Vor dem Hintergrund steigender Strompreise kann es lohnenswert sein, Strom für den Eigenverbrauch zu erzeugen. So leisten Sie als „Selbstversorger“ einen weiteren wichtigen Beitrag zu Nachhaltigkeit und Energieeffizienz und verbessern Ihre Ökobilanz.
Ebenso, wenn Sie auf Solarthermie setzen – hierbei wird die eingefangene Sonnenwärme direkt über einen Kreislauf in einen Wärmespeicher überführt, den Sie beispielsweise für den Warmwasserbedarf nutzen können.
- Sie planen eine Photovoltaikanlage auf dem Dach?
- Indach, Aufdach oder Solarziegel: Kombinieren Sie Ihr VELUX Dachfenster mit den gängigen Photovoltaik-Systemen
Tipp 2: Verwenden Sie nachhaltige Baustoffe
Heutzutage können Sie aus einer großen Auswahl an Baustoffen wählen. Nachhaltige Baustoffe und Bauprodukte zeichnen sich dadurch aus, dass sie mit wenig Energieaufwand hergestellt werden können und nach der Nutzung biologisch abbaubar sind.
Ob innen oder außen beim Ausbau des Dachgeschosses: Konventionelle, aus nicht nachwachsenden oder recyclingfähigen Ressourcen hergestellte Baustoffe können Sie durch ökologische Baumaterialien ersetzen. Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft – sprich: aus der Region, ohne lange Transportwege und mit entsprechender Zertifizierung – ist eine optimale Alternative.
Ob bei der Holzständerbauweise oder als Massivholz, der nachwachsende Rohstoff Holz wird dank seiner langen Haltbarkeit und seines guten Raumklimas gerne in der nachhaltigen Architektur eingesetzt. Achten Sie bei der Auswahl immer auf Prüfsiegel, die die Nachhaltigkeit des Anbaus zertifizieren.
Beispiele für Zertifizierungssysteme sind:
- ÖGNI
- Initiative klimaaktiv
- TQ-Gebäudebewertung der ÖGNB
- IBO-Ökopass
Weitere nachhaltige Baustoffe wie zum Beispiel Lehm, Naturstein, Reet und Kork, sind altbewährt und zeichnen sich durch Langlebigkeit und eine ausgezeichnete Ökobilanz aus.
Moderne, mehrfachverglaste Fenster bieten auch bei großen Flächen einen geringen Wärmedurchgangskoeffizienten.
Tipp 3: Ökologische Wärmedämmung durch natürliche Dämmstoffe und Mehrfachverglasung
In privaten Haushalten ist die Heizung in der Regel der größte Energieverbraucher. Der einfachste Weg, etwas für den Umweltschutz zu tun, ist daher das Energiesparen. Erreicht wird dies unter anderem vergleichsweise einfach durch eine Wärmedämmung – auch beim Dachgeschossausbau. Denn: Eine gute Wärmedämmung reduziert den Wärmeverlust und Heizkosten können gesenkt werden.
Grundsätzlich haben alle Wärmedämmstoffe über den gesamten Lebenszyklus betrachtet eine positive Energiebilanz – sie sparen mehr Energie als für die Herstellung aufgewendet wird. Für Bauvorhaben wie den Dachgeschossausbau kommen unterschiedliche Dämmstoffe infrage: aus mineralischen, synthetischen bzw. fossilen oder nachwachsenden Rohstoffen. Natürliche Dämmstoffe aus nachhaltigen Rohstoffen können unter bestimmten Produktionsbedingungen entsprechend ökologischer sein als die anderen.
Nachhaltiges Bauen mit Naturdämmstoffen gelingt mit folgenden Beispielen:
- Zellulose
- Baumwolle
- Flachs
- Hanf
- Stroh
Bei der Wärmedämmung spielen Fenster eine besondere Rolle. Sie stellen die Schwachstelle in jeder noch so gut isolierten Wand dar. Doch moderne, mehrfachverglaste Fenster weisen einen besonders niedrigen Wärmedurchgangskoeffizienten, den sogenannten U-Wert bei Fenstern, auf. Im Dachgeschoss können Sie auf die ausgezeichnete Ökobilanz von VELUX Dachfenstern zählen - diese gibt es auch als solarbetriebene und elektrische Dachfenster mit Energiespeicher.
Abgesehen von verbessertem Raumklima und Wohlbefinden lässt sich durch den Einbau generell eine bessere Energiebilanz erzielen: Viel natürliches Sonnenlicht hilft dabei, Energie zu sparen, da nicht ständig alle Lampen eingeschaltet sein müssen. Weiterhin gelangt Wärme in den Raum, sodass die Heizung entlastet wird.
Tipp 4: Ökologisches Heizen für eine gute Ökobilanz
Wer nachhaltig wohnen möchte, muss eine nachhaltige Energiequelle zum Heizen verwenden. Denn Heizen verursacht den größten Energieverbrauch während der Verwendung einer Immobilie. Sie haben die Auswahl zwischen verschiedenen Varianten, die Sie nutzen können:
- Wärmepumpen
- Erdwärme
- Solarheizung
- Pelletöfen
Tipp 5: Reduzieren Sie Ihre Stromkosten, indem Sie Photovoltaik als Energiequelle nutzen
Neben dem Heizbedarf ist Strom ein wichtiger Energieträger, den Sie für den Betrieb eines Gebäudes benötigen. Die Energiebilanz eines Gebäudes lässt sich verbessern, indem Sie den Strom für den Betrieb zumindest teilweise selbst erzeugen. Mit einer Photovoltaikanlage können Sie die Sonnenenergie, die jeden Tag auf Ihr Haus scheint, sinnvoll nutzen.
Ob sich eine derartige Anlage rechnet, hängt davon ab, wie viele Sonnenstunden am Standort der Immobilie vorliegen und in welche Himmelsrichtung das Dach geneigt ist. Günstig ist eine Südausrichtung, da Sie so die meisten Sonnenstunden effizient nutzen können.
Durch den Einbau eines stationären Speichers können Sie auch an bewölkten Tagen Ihren Strombedarf zeitweise selbst decken. Denn der überschüssige Strom an Sonnentagen wird dann nicht ins Netz gespeist, sondern zum Laden des Batteriespeichers verwendet.
Durch die Verwendung von Naturfarben und Leimen auf Pflanzenbasis sowie den Verzicht auf Lösungsmittel können Sie einen witterungsbeständigen Schutz für Ihre Fassade generieren.
Tipp 6: Achten Sie auf die Fassadenfarbe
Beim nachhaltigen Bauen wird ein Aspekt häufig übersehen: Die Ökobilanz der Fassadenfarben und Leime. Konventionelle Farben und Lacke können umweltschädliche Lösungsmittel enthalten; Klebstoffe und Leime aus synthetischen Bestandteilen machen aus eigentlich recyclebaren Baustoffen mitunter Sondermüll.
Durch die Verwendung von Naturfarben und Leimen auf Pflanzenbasis und den Verzicht auf Lösungsmittel können Sie ebenfalls einen witterungsbeständigen Schutz für Ihre Fassade generieren und von einer schönen Optik profitieren - und das alles, ohne die Umwelt zu belasten.
Tipp 7: Ökologisch Sanieren – eine gute Möglichkeit die Energieeffizienz zu steigern
Wenn Sie ein bestehendes Gebäude erworben haben, können Sie durch ökologisches Sanieren die Energieeffizienz des Hauses auf den neuesten Stand bringen. Staatlich gefördert werden Maßnahmen, wie:
- Dämmung der Außenfassade
- Verbau von mehrfach verglasten Isolationsfenstern
- Erneuerung der Heizungsanlage
Ziel dieser Maßnahmen ist immer die Steigerung der Energieeffizienz des Gebäudes, wobei beim ökologischen Sanieren stets großer Wert auf die Nachhaltigkeit der Maßnahmen gelegt wird. Der Energiestandard wird durch ein einheitliches Bewertungssystem entsprechend der EU-Gebäuderichtlinie gemessen.
Tipp 8: Auch der Garten trägt zur Nachhaltigkeit bei
Ein nachhaltiger Bau wird auch durch die umliegenden Bereiche des Grundstücks bestimmt. Im Garten sollten Sie Wert auf wasserdurchlässige Wege und Flächen legen. Vollständig versiegelte Flächen, wie Beton, oder auch stark versiegelte Flächen, wie Pflasterwege, erschweren den Wasserabfluss und heizen sich im Sommer auf.
Regenwasser versickert schlecht, das Auffüllen der Grundwasservorräte wird beeinträchtigt und das Überschwemmungsrisiko steigt. Verzichten Sie auf sogenannte „Schottergärten“, fördern Sie die Bodenfruchtbarkeit und geben Bienen und anderen Insekten ein zu Hause.
Eine weitere Möglichkeit, auf ökologisches Bauen zu setzen, ist eine Dachbegrünung. Eine solche Begrünung, wie z. B in Form einer intensiven Dachbegrünung, kann verschiedene Vorteile mit sich bringen – und somit zu nachhaltigen Effekten führen. Die Dachabdichtung wird beispielsweise vor Witterungseinflüssen geschützt. Das kann Material und Kosten sparen, da Reparaturarbeiten oder auch Komplettsanierungen seltener notwendig sind.
Auch hilft eine Dachbegrünung bei der Energieeinsparung: Sie dient als zusätzliche Wärmedämmung. Im Winter kann weniger Hitze aus den Räumlichkeiten unter dem Dach entweichen. Im Sommer hingegen erhitzt sich das Dach nicht so stark, was wiederum Kosten für die Klimaanlage senken kann.
- Einfallendes Tageslicht abmildern, komplett abschirmen oder Räume vor Überhitzung schützen
- Unsere Rollos, Faltrollos, Jalousien, Markisetten und Rollläden bieten die ideale Lösung für Sie
Tipp 9: Nachhaltig wohnen
Eine weitere Möglichkeit, auf ökologisches Bauen zu setzen, ist eine Dachbegrünung. Eine solche Begrünung kann verschiedene Vorteile mit sich bringen – und somit zu nachhaltigen Effekten führen.
Tipp 10: Zertifizierungen helfen dabei, den Standard von nachhaltigem Bauen zu vergleichen
Beim Vergleich von Nachhaltigkeitsstandards helfen Ihnen Bewertungssysteme. In Österreich haben sich verschiedene Zertifizierungen etabliert, darunter sind:
Tipp 11: Nutzen Sie Fördermöglichkeiten
- Jeder Raum in Ihrem Zuhause hat seine Funktion, aber mit Tageslicht können Sie alle Räume umgestalten
- Lassen Sie sich von den Möglichkeiten inspirieren, angenehmen, gemütlichen und gesunden Wohnraum zu schaffen